Kniegelenkverschleiß kann entstehen durch Fehlstellung (X-Bein, O-Bein), als Folge von Unfällen (Knochenbruch, Kreuzbandriss) oder oft als schicksalhafter vorzeitiger Gelenkaufbrauch.
Wenn durch eine konservative Behandlung (Spritzen, Medikamente, Krankengymnastik, Bestrahlung etc.) ein Kniegelenkverschleiß nicht mehr erfolgreich behandelt werden kann, ist oft ein neues, künstliches Kniegelenk erforderlich.
Eine Kniegelenkprothese ist fast immer ein “Oberflächen“-Ersatz, d.h. nur die schadhaften Gelenkflächen am Ober- und Unterschenkelknochen werden überkront. Die Bänder des Gelenkes und die Gelenkkapsel bleiben erhalten. Nur bei schweren Deformierungen, sehr instabilen Kniegelenken oder bei einer Kunstgelenkwechsel-Operation muss man auf stärker verbundene Implantate zurückgreifen, bei denen Stiele längerstreckig im Knochen verankert werden müssen.
Ablauf der Operation
Der Eingriff kann unter Voll- oder Teilnarkose erfolgen und dauert in der Regel eine bis zwei Stunden.
Die Gelenkoberflächen an Oberschenkel und Schienbeinkopf werden entfernt und passgenau für die Implantation vorbereitet (Abbildung 1 und 2).
Mit Probeimplantaten wird zunächst der Sitz des Gelenkersatzes geprüft. Dann werden die eigentlichen Implantate eingesetzt (Abbildung 3 und 4).
Der Meniskusersatz aus Polyethylen wird auf die Tibiakomponente aus Metall gesetzt (Abbildung 4).
Je nach Gelenkschädigung wird zuletzt die Kniescheibe ersetzt. Nach einer letzten Beweglichkeitsprüfung werden Gelenk und Wunde verschlossen.
