Department für interventionelle Elektrophysiologie
Die Elektrophysiologie beschäftigt sich mit der Erkennung und Behandlung von Störungen des Herzschlages. Jeder normalen Herzkontraktion geht ein elektrischer Impuls des sogenannten Sinusknoten voraus, der über das spezifische Reizleitungssystem des Herzens im gesamten Herzmuskel verteilt wird. Abweichungen vom normalen Pulsverhalten werden als Herzrhythmusstörungen/HRST bezeichnet.
Herzrhythmusstörungen können angeboren (z.B. das WPW-Syndrom, das Long-QT-Syndrom oder das Brugada-Syndrom) oder erworben sein (z.B. durch Bluthochdruck, eine koronare Herzkrankheit, Herzklappenfehler), sie können mit Herzmuskelerkrankungen (z.B. bei HOCM/ARVC) vergesellschaftet sein, durch Stoffwechselstörungen (Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes mellitus, Elektrolytstörungen) oder durch Medikamente ausgelöst werden.
Man unterscheidet bradykarde Herzrhythmusstörungen (Pulsschlag dauerhaft oder phasenweise zu langsam, <50-60 Schläge/min) von tachykarden Herzrhythmusstörungen (zu schneller Pulsschlag/Herzrasen; >100 Schläge/min). Typische Symptome der tachykarden HRST sind ein Herzrasen oder –stolpern begleitet von Angstgefühlen, Leistungsschwäche, Brustschmerzen, Luftnot oder Schwindel bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Während bradykarde HRST meist durch eine Herzschrittmacherimplantation behandelt werden, ist zur Klärung tachykarder HRST oft eine elektrophysiologische Untersuchung indiziert. Je nach Ursprungsort der Tachykardien kommen verschiedene Therapieansätze zum Einsatz wie spezifische Medikamente, eine ICD-Defibrillatorimplantation oder eine Ablationstherapie.
Die Elektrophysiologie ist zu einem großen Teilgebiet der Kardiologie geworden. Neben der Ablation der klassischen HRST wie der AVNRT, dem WPW-Syndrom und dem Vorhofflattern ist ein besonderer Schwerpunkt der Abteilung die Ablation von Vorhofflimmern mittels Pulmonalvenenisolation, zunehmend aber auch die Ablation Hauptkammertachykardien. Dazu steht seit April 2015 ein 3-dimensionales Mappingsystem der neuesten Generation zur Verfügung. Bei komplexen Ablationen werden zur besseren Therapieplanung in der radiologischen Klinik vorab CT- oder MRT-Untersuchungen des Herzens durchgeführt, die in das Mappingsytem integriert werden.
Oberarzt PD. Dr. med. Stephan Zellerhoff
Leiter Department für Elektrophysiologie
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie
Invasive Elektrophysiologie (DGK)Certified Electrophysiologist (EHRA)
Telefon: 0251 935-4400
Telefax: 0251 935-4089
E-Mail: stephan.zellerhoff(at)sfh-muenster.de
Mitgliedschaften:
Oberarzt Dr. med. Shahram Ramtin
Stellv. Leiter Department für Elektrophysiologie
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie
Zusatzqualifikation Spezielle Rhythmologie - Invasive Elektrophysiologie (DGK)
Telefon: 0251 935-4400
Telefax: 0251 935-4089
E-Mail: shahram.ramtin(at)sfh-muenster.de
Mitgliedschaften:
Weiterbildungsassistent Dr. med. Raphael Disselkamp
Telefon: 0251 935-4400
Telefax: 0251 935-4089
E-Mail: raphaeljonas.disselkamp(at)sfh-muenster.de
Elektrophysiologische Untersuchung
Ablationstherapie
3D-Mappingsystem
Vorhofflimmern
Pulmonalvenenisolation
Atriale Tachykardien
AV-Knoten-Reentry-Tachykardie
Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW-Syndrom)
Hauptkammertachykardien
Idiopathische Kammertachykardien
Spezifisches Reizleitungssystem des Herzens
Anmeldung Herzrhythmus-Ambulanz
Simone Greger, Martina Schwertheim
Tel.: 0251 935 4400
Fax: 0251 935 4468
elektrophysiologie(at)sfh-muenster.de