Perioperative Altersmedizin

Wir begleiten ältere Menschen, die sich im St. Franziskus-Hospital Münster operieren lassen.
Heute ist es durch große Fortschritte in den Operations- und Narkoseverfahren sowie ggf. der anschließenden intensivmedizinischen Behandlung möglich, auch hochaltrige Patientinnen und Patienten sehr gut anästhesiologisch zu betreuen, Schmerzen zu nehmen und die Narkose sicher zu gestalten.
Mit dem Alter kommt es zu Veränderungen vieler Organfunktionen im Körper. Dies führt dazu, dass bei einem operativen Eingriff neben der geplanten Versorgung eines konkreten Befundes auch Begleiterkrankungen anderer Organe berücksichtigt werden müssen. Besonders ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko, während des Krankenhausaufenthaltes einen akuten Verwirrtheitszustand (ein sogenanntes „Delir“) zu entwickeln. Dies kann Komplikationen (wie z.B. einen Sturz) zur Folge haben, die sich dann u.U. nachteilig auf ihre Lebenssituation auswirken. Unser Ziel ist es, älteren Patienten ein auf sie individuell abgestimmtes Behandlungskonzept anzubieten und damit das Risiko für das Erleiden eines Delirs zu minimieren.

Speziell geschulte examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen- bzw. Altenpflegerinnen begleiten ältere Patienten vor, während und in den ersten Tagen nach der Operation. 

Ergänzend zu diesem speziellen und seit über 20 Jahren am St. Franziskus- Hospital erfolgreichen Konzept, empfehlen wir Patienten, die sich einer geplanten Operation unterziehen, sich bereits im Vorfeld gut auf diese vorzubereiten. 

Als ein Baustein dieser Vorbereitung möchten wir die Patienten darin bestärken, zuhause selbständig ein leichtes körperliches Training durchzuführen. Für eine bessere Mobilität nach der Operation ist es hilfreich, die Muskulatur so zu kräftigen, dass sie den chirurgischen Eingriff gut kompensieren kann und dabei hilft, schneller aus dem Bett aufstehen und nach Hause entlassen werden zu können. Darüber hinaus fördert regelmäßige Bewegung die Koordination, stärkt das Immunsystem und verbessert Atmung- und Kreislauffunktionen, sodass in der Folge nicht nur der Heilungsprozess begünstigt, sondern zusätzlich auch der Entstehung eines Delirs vorgebeugt werden kann.

Demenz-Podcast

Folge 63 "Delir- Die Verwirrung nach einer Operation"

Der Demenz-Podcast  erscheint monatlich.
Folge 63: Mehr als ein Drittel der über 65-jährigen Patientinnen und Patienten in einem Krankenhaus entwickeln ein Delir, Menschen mit Demenz sind besonders gefährdet. Ein Delir ist immer ein Notfall und geht mit einer erhöhten Sterblichkeit einher. In dieser Folge erklären wir, was ein Delir ist, wie man es erkennt, was zu tun ist, wenn ein Mensch ein Delir entwickelt hat und wie man ihm im besten Fall vorbeugt. Interviewpartner:innen sind Mercedes, deren Mutter vor einem Jahr ein Delir entwickelte, was das Leben der Familie komplett auf den Kopf stellte, der auf Gerontopsychiatrie spezialisierte Psychiater und Psychotherapeut Dr. Klaus Maria Perrar, die Fachärztin für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin Dr. Wibke Brenneisen, die am St. Franziskus Hospital Münster die perioperative Altersmedizin leitet und die examinierte Pflegefachkraft und Pflegeexpertin für Menschen mit Demenz Karin Müller, die im Marienkrankenhaus Soest das auf Menschen mit Delir spezialisierte OBS-Team führt.

Ansprechpartnerinnen

Sekretariat & Anmeldung

Stephanie Haves

Tel.: 0251 935-3936

stephanie.haves(at)sfh-muenster.de

 

 

 

Dr. med. Wibke Brenneisen

Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
Fachärztin für Anästhesiologie
Fachärztin für Innere Medizin

wibke.brenneisen(at)sfh-muenster.de